Das pädagogische Konzept der Erprobungsstufe in Kurzform
- Lernen im Ganztag
- Förderung der Klassengemeinschaft
- Hinführung zur erzieherischen und unterrichtlichen Arbeit des Gymnasiums
- Gestaltung des Übergangs von der Grundschule zum Gymnasium
- Elternbeteiligung
- Struktur der Eingangsklassen
- Die Plus-Profile - Individuelle Förderung im Wahlpflichtbereich
- Inklusion
- Kontinuität der fachlichen und pädagogischen Arbeit in der Sekundarstufe I
Lernen im Ganztag
Seit dem Schuljahr 2009/2010 ist das GSG gebundene Ganztagsschule. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 an mindestens drei Tagen pro Woche bis 15:30 Uhr in der Schule lernen, arbeiten und Freizeit verbringen. Noch besser als bisher kann die Schule damit den individuellen Stärken und Interessen sowie den spezifischen Lernbedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht werden. Die Ziele des neuen Ganztagskonzepts sind:
- den Übergang von der Grundschule auf das Gymnasium gestalten
- die Anforderungen des neunjährigen Gymnasiums (G9) verantwortungsvoll umsetzen
- die ganzheitliche und individuelle Entwicklung der Kinder fördern
Montags und mittwochs sowie dienstags oder donnerstags sind alle Schülerinnen und Schüler der Stufe 5 und 6 bis 15:30 Uhr in der Schule.
- Montags und mittwochs findet verbindlich Fachunterricht statt.
- Dienstags oder donnerstags nachmittags besteht die Möglichkeit, an sog. Wahlfächern bzw. Plus-Profilen oder Arbeitsgemeinschaften teilzunehmen (z. B. Rechtschreib-Förderung oder sonstige Förder- und Forderkurse). Dieser dritte Nachmittag findet, je nach Wahl des Plus-Profils, entweder dienstags oder donnerstags statt. Die AG-Angebote dienstags/donnerstags werden im Laufe des Schuljahres 2019/2020 ausgebaut. Für die Nutzung der AG-Angebote wird ein Anmeldeverfahren eingerichtet.
- An einem der beiden „AG-Nachmittage“ können die Schülerinnen und Schüler auf Antrag auch außerschulische Lernveranstaltungen besuchen (z. B. Musikschule, Sportverein etc.). Dies wird bei uns "externe Drehtüre" genannt. Ein Antrag mit entsprechendem Nachweis muss spätestens drei Wochen nach den Sommerferien gestellt bzw. nachgewiesen werden.
- An den Nachmittagen, an denen die Schülerinnen und Schüler keinen Fachunterricht haben (je nach Stundenplan dienstags oder donnerstags) kann eine Betreuung bis 15:30 Uhr durch den Besuch eines weiteren AG- bzw. Profilkurses in Anspruch genommen werden. An den AG- und Profilkursnachmittagen werden die Schülerinnen und Schüler klassenübergreifend betreut.
- Kernfachorientierte Lernzeiten sind in den Stundenplänen der Erprobungsstufe ausgewiesen und verbindlich (3 Lernzeiten à 45 Minuten). Diese Lernzeiten sind Zeiten, in denen die Schülerinnen und Schüler selbstgesteuert Lern-/Schulaufgaben bearbeiten und dabei auf die Unterstützung und Beratung durch die anwesende Kernfachlehrkraft zurückgreifen können. Die Schülerinnen und Schüler wählen selbst ihre Aufgaben aus, an denen sie arbeiten wollen. Die kernfachorientierten Lernzeiten dienen nicht der Fortführung des Unterrichts oder dem Erledigen von Klassengeschäften (etc.). Grundsätzlich liegen die kernfachorientierten Lernzeiten individuell in den Stundenplänen der jeweiligen Klassen vor oder in direktem Anschluss an den Fachunterricht der Kernfächer (am Vor- und/oder Nachmittag). Die Lernzeiten treten anstelle der Hausaufgaben (vgl. "Hausaufgabenerlass im Ganztag NRW" und sollen dazu führen, dass die Schulaufgaben bereits weitestgehend in den Lernzeiten erledigt werden.
- Die EP-Lernzeit findet 14-tägig im Wechsel mit Fachunterricht statt (90 Minuten). Diese Lernzeit kann sowohl vormittags als auch nachmittags liegen. Als erste Orientierung für die inhaltliche Füllung der EP-Lernzeit können die Module der Klassenzeit dienen (z.B. Klassenrat, Lions Quest, LEA, Individuelle Förderung, etc.). Während der EP-Lernzeit sind grundsätzlich alle Schülerinnen und Schüler im Klassenraum.
In der 45-minütigen Mittagspause gibt es die Gelegenheit, ein warmes Essen einzunehmen oder sich mit Snacks und Getränken zu versorgen. Für den Betrieb der Mensa kooperiert die Schule mit der Firma Kinder-Cater mit einem kompetenten Partner. Auch Bewegung und Entspannung kommen in der Mittagspause nicht zu kurz. Das weitläufige Schulgelände bietet mit Fußballplatz, Beachvolleyballfeld, Seilgarten, Kletterwand und Streetball-Anlage vielfältige Möglichkeiten zum Toben und Spielen. Ältere Schülerinnen und Schüler bieten Pausensport an und leihen Sport- und Spielgeräte aus. Zum Schmökern und zur Entspannung lädt die Bibliothek ein, in der eine große Auswahl an Fach- und Jugendbüchern sowie PCs mit Internet-Anschluss zur Verfügung stehen. Pädagoginnen und Pädagogen unseres Kooperationspartners GIP e.V. (Ganztag in Pulheim) bieten zudem Kreativ- und Entspannungsangebote im "Casa'la", dem Ganztagsbereich im Erdgeschoss, an.
Förderung der Klassengemeinschaft
- gemeinschaftsfördernde Maßnahmen
- gemeinsame Wandertage
- mehrtägige Klassenfahrt – in Stufe 6
- Sportfest / Sport-Turniere (Brennballturnier in Stufe 5, Fußballturnier in Stufe 6)
- Begleitung durch Schüler-Coaches
- Patenschaften durch ältere Schülerinnen und Schüler (mit Spielnachmittagen und kleinen Ausflügen)
- Streitschlichtung / Mediation durch speziell ausgebildete Schülerinnen und Schüler
- spezielle Lernprogramme zur Ich-Stärkung (z.B. Lions Quest - Programm)
Individuelle Förderung und Hinführung zur pädagogischen, fachlichen und überfachlichen Arbeit des Gymnasiums
- Zwei Klassenlehrer/innen arbeiten gemeinsam mit einer weiteren sozialpädagogischen Kraft im Tridem
- Unterrichtseinsatz des Klassenlehrer-Tandems/Tridems möglichst in zwei oder mehreren Fächern sowie in der Klassenlernzeit und der EP-Lernzeit
- Einbindung der Pädagoginnen und Pädagogen des Kooperationspartners GIP in die Angebote im Ganztag
- Aufgreifen und Fortführen der Arbeitsmethoden der Grundschule
- behutsame Hinführung zur Arbeitsweise des Gymnasiums
- systematische Schulung überfachlicher Kompetenzen über die Fächergrenzen hinweg (Lern- und Arbeitstechniken, soziale Kompetenzen, Sprach- und Medienkompetenzen), siehe hierzu auch LEA - Fahrplan der Lern- und Arbeitstechniken
- Einbeziehen fach- und fachübergreifender Freiarbeit
- Entwickeln von Wochenarbeitsplänen
- Lernen mit „Herz, Kopf und Hand“ (vgl. z.B. Richtlinien Deutsch)
- Arbeit mit Lern-Portfolios
- Methodentage Anfang Stufe 5
- Umgang mit dem GSG-Lern- und Zeitplaner "Scholli 5/6" als tägliches Planungstool für alle Schülerinnen und Schüler
- Schulinterner Lehrplan für alle Fächer mit fächerübergreifenden Aspekten
- Selbständigkeit des Arbeitens
- Konzentrationsübungen / "Energizer"
- Lehrgang „Das Lernen lernen“ (unterrichtsbegleitend)
- Projekte (Englisch, Deutsch): Szenisches Spielen, Texte verfassen, Jugendbuch
- Projektwoche Pulheimer Bach
- Arbeitsgemeinschaften und Profilkurse (u. a.: Förderkurse, Forderkurse, Musik, Sport, Umwelt, Garten), siehe hierzu grips - ich will es wissen
- Pausengestaltung / aktive Pause / Pausensport
- Rechtschreibtraining
- Musik macht Schule - Instrumente lernen im Musikunterricht
- Feste und Feiern, Schulgottesdienste
- Kompetenztraining im Schüler-Coaching
- Integrative Klasse - Kinder mit und ohne besonderen Förderbedarf im gemeinsamen Unterricht (ab Schuljahr 2013/2014)
Gestaltung des Übergangs von der Grundschule zum Gymnasium
- regelmäßiger Erfahrungsaustausch zwischen Grundschullehrer/innen und Gymnasiallehrer/innen
- Hospitationen und Gespräche in den vierten Klassen der Grundschulen bzw. im 5. Schuljahr des Gymnasiums (kommunale Übergabekonferenz)
- Gemeinsame Erprobungsstufenkonferenzen (je Klasse vier Konferenzen pro Schuljahr)
- Gemeinsame Jahrgangsstufenkonferenzen (pro Jahrgang zwei im Schuljahr)
- Arbeitskreis Arbeitskreis Grundschule-Realschule-Gesamtschule-Gymnasium zweimal jährlich: Übergangsprobleme, Elternberatung, Korrekturen von Klassenarbeiten, Bewertungskriterien, Gutachten, Methoden)
- Tag der offenen Tür am Gymnasium zur Orientierung von Eltern und Schüler_innen: erster Samstag nach den Weihnachtsferien von 9 bis 12 Uhr (siehe Terminkalender)
- Einführungsabend für Eltern nach erfolgter Anmeldung zwei Wochen vor den Sommerferien
- Patensystem von SchülerInnen der Stufen 10 und 11: zwei bis drei SchülerInnen betreuen die Klasse. Dabei stehen monatliche Aktivitäten (Spiele, Kino) im Vordergrund
- Kommunale Übergabekonferenz im Mai zwischen Grundschullehrkräften und den neuen Klassenlehrer_innen, um den Übergang möglichst optimal zu gestalten.
- Besuch der neuen KlassenlehrerInnen in den 4. Schuljahren der Grundschule: erste Kontakte werden geknüpft (optional)
- Klassenzusammensetzung: Die Kinder bleiben i.d.R. mit ihren Freund_innen aus der Grundschule zusammen. Eltern können Wünsche äußern, die allerdings schulorganisatorisch nicht immer erfüllt werden können. Ein Anspruch besteht nicht.
Elternbeteiligung
- intensive Elternberatung durch Lehrer_innen (Elternsprechtag, Förderplangespräche, individuelle Beratungstermine)
- Angebot zur Beratung durch das GSG-Beratungsteam
- Mitwirkung der Eltern in den Schulmitwirkungsorganen, im Förderverein und im Pädagogischen Trainingsraum
- Elternabende und Elternstammtische
- vielfältige Absprachen zwischen Klassenlehrer-Tandem und Eltern (Projekte, Hausaufgaben, Lern- und Arbeitstechniken, Feste…)
Struktur der Eingangsklassen
Im Rahmen des Konzepts zur individuellen Förderung wählen die Schülerinnen und Schüler in den Stufen 5 und 6 zwischen verschiedenen Zusatzangeboten (s. u.). Diese Wahlkurse (zwei zusätzliche Wochenstunden pro Schuljahr) dienen der Gestaltung des Übergangs von der Grundschule zum Gymnasium und der Förderung individueller Interessen und Begabungen. Hier stehen Formen des selbstständigen, handlungsorientierten und projektorientierten Arbeitens im Zentrum, die den Kindern in der Regel aus der Grundschule bekannt sind. Die Wahl eines der Plus-Angebote bzw. einer AG bedeutet keine Festlegung im Hinblick auf die weitere Schullaufbahn der Schülerinnen und Schüler. Ein Wahlsystem ist eingerichtet.
Eine der sechs oder sieben Parallelklassen wird als integrative Klasse geführt. Hier lernen Kinder mit und ohne besonderen Förderbedarf gemeinsam. Aufgrund des erhöhten Förderbedarfs ist hier die Zahl der Kinder auf 27 begrenzt (gegenüber in der Regel ca. 28 bis 30 Schüler_innen in den übrigen Klassen). Zudem gibt es eine intensivere Betreuung durch zeitweilige Doppelbesetzung und durch zusätzliches sonderpädagogisches Fachpersonal.
AG's und Plus-Profile - Individuelle Förderung im Wahlbereich
Deutsch Plus:
- Schwerpunkt kreativer Umgang mit der Sprache (4 Module: kreatives Schreiben, Hörspiel, Theater, gestalterisches Arbeiten zu einem literarischen Werk)
- Englisch aus der Grundschule fortgeführt
- Französisch verpflichtend ab Klasse 7
- Latein bzw. Chinesisch als dritte Fremdsprache möglich ab Klasse 9
Musik Plus:
- zwei Stunden Pflicht-AG Musik plus zum gemeinsamen Singen und Musikmachen
- zusätzlich eine Stunde Instrumentalunterricht im Rahmen des schulischen Projekts Musik macht Schule / "MUMS" (= interne Drehtür während der EVA-Zeit) oder bei einem externen Anbieter (Musikschule, Privatmusikerzieher o.ä.)
- Kennenlernen, Spielen und Singen mit der Stimme, soziales Lernen durch gemeinsames Musizieren, Rhythmus, Percussion, Klassenband
- handlungsorientierter Umgang mit Musik durch praxisbasierte musikalische Erfahrungen
- "MUMS" = Instrumentalunterricht in Kleingruppen: Cello, Geige, Gitarre, Klarinette, Posaune, Querflöte, Saxophon, Trompete, Kosten incl. Miete des Instruments: 35,-€ monatlich
- Englisch aus der Grundschule fortgeführt
- Französisch verpflichtend ab Klasse 7
- Latein bzw. Chinesisch als dritte Fremdsprache möglich ab Klasse 9
Naturwissenschaften Plus:
- Pflicht-AG Naturwissenschaften zusätzlich zum Fachunterricht Biologie
- außercurriculare naturwissenschaftliche Themen
- forschendes Lernen als methodischer Schwerpunkt
- Englisch aus der Grundschule fortgeführt
- Französisch verpflichtend ab Klasse 7
- Latein bzw. Chinesisch als dritte Fremdsprache möglich ab Klasse 9
Weitere Förder- und Forderkurse als AG's
- die Förderkurse bzw. Förderkurse werden nach Beginn des Schuljahres bekannt gegeben und ein Wahlsystem ermöglicht eine individuelle Wahl nach Interessenschwerpunkt.
- Je nach Wahlverhalten kommen die Kurse zustande oder nicht.
- Ein Platzanspruch besteht bei Über- oder Unterbelegung nicht.
- Bei bestimmten Angeboten können Kursgebühren anfallen.
Sprachen und Sprachendifferenzierung:
- Englisch als fortgeführte Fremdsprache ab Klasse 5
- Latein ab Klasse 7 möglich (statt Französisch) oder ab Klasse 9 als 3. Fremdsprache
- Französisch ab Klasse 7
- Chinesisch ab Klasse 9 als 3. Fremdsprache möglich
Inklusion
Im Zuge der Entwicklung zu einer inklusiven Schule lernen am Geschwister-Scholl-Gymnasium Kinder mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam. Hierzu werden so genannte integrative Klassen gebildet. Das Besondere an diesen Klassen mit Gemeinsamem Lernen (GL) ist, dass hier zumeist zwei Lehrkräfte gemeinsam unterrichten. Hierfür stehen der Schule auch Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen zur Verfügung. Zudem sind die integrativen Klassen in der Regel kleiner als die Parallelklassen, so dass eine intensivere individuelle Förderung möglich ist. Für den Fachunterricht bedeutet das, dass die einzelnen Schülerinnen und Schüler zwar an gemeinsamen Themen arbeiten, dazu aber Aufgaben auf unterschiedlichen Anforderungsniveaus und zu verschiedenen Kompetenzbereichen bekommen. Selbstverständlich spielt das soziale Lernen eine besondere Rolle in diesen Klassen. Die Kinder lernen gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern mit der Vielfalt und der Unterschiedlichkeit zu leben und diese als Bereicherung zu erleben.
Kontinuität der fachlichen und pädagogischen Arbeit in der Sekundarstufe I
Je nach Wahlverhalten bei der Sprachenwahl kann es am Ende der Klassenstufe 6 zu einer Neuverteilung der Klassenzusammensetzung kommen. Gemeinsam erarbeitete Regeln des sozialen Miteinanders, aber auch die in der Klasse eingeübten Lernformen und Alltagsroutinen sollen trotzdem mit der Entwicklung der Mädchen und Jungen mitwachsen. Die Lern- und Arbeitsatmosphäre in der Klasse ist dabei eine wesentliche Gelingensbedingung, welche die individuellen Lernprozesse unterstützt. Daher hängt in jedem Klassenraum je ein Plakat mit dem schulinternen "3-Regel-Modell" und mit Regeln und Tipps für das selbstständige Arbeiten in den Lernzeiten.