|Gastspiel des Knirps Theaters am GSG

Französischunterricht mal anders: Gastspiel des Knirps Theaters am GSG
Das Knirps Theater ist ein Kinder- und Jugendtheater, das sich mit aktuellen Themen befasst und diese in Eigenproduktion umsetzt. Teile des gezeigten Programms werden zweisprachig, also auf Deutsch wie auf Französisch, aufgeführt.
Gegründet wurde das Knirps Theater 1988 in Berlin. Zwei Jahre lang spielte das Theaterensemble ausschließlich auf französischen Bühnen und hatte seinen Sitz in Paris. Somit entwickelte sich Knirps zu einer bi-nationalen und häufig bilingualen Einrichtung, weshalb viele französische und zweisprachige Stücke im Repertoire zu finden sind.
Heute hat das Tourneetheater seinen Sitz in Rheinland-Pfalz, und führt Gastspiele in Deutschland, im deutschsprachigen Ausland sowie in Frankreich auf.
Knirps selbst besteht aus einer festen Gruppe professioneller Theaterleute, die häufig von Regisseuren, Schauspielern oder Musikern sowie Bühnenbildnern unterstützt werden.
Bei diesen Zusammenarbeiten entstehen Stücke für alle Altersklassen. So werden auch in den Stücken für Kinder und Jugendliche schwierige gesellschaftliche Themen thematisiert und altersgerecht umgesetzt.

Am 28.5.2009 gastierte das Knirps Theater mit den Stücken „Rendez-vous: Paris“ und
„Ah-ça alors“ für die Jahrgangsstufen 10 und 7 erstmals am Geschwister-Scholl-Gymnasium. Eine Doppelstunde lang profitierten die Schülerinnen und Schüler von ihren Französischkenntnissen und verfolgten gespannt das Geschehen auf der Bühne.

Das Stück „Ah-ca alors“ erzählt die Geschichte der Jugendlichen Camille und Maxi, die im Rahmen eines französisch-deutschen Schüleraustauschs aufeinandertreffen. Beide hatten mit einem gleichgeschlechtlichen Austauschpartner gerechnet und sind überrascht, als sich herausstellt, dass Camille ein Mädchen und Maxi ein Junge ist.
Sofort kommt es zu Spannungen und Maxi beginnt Paris allein zu erkunden…

Rendez-Vous: PARIS
Inhaltsangabe und Kritik
Das deutsche Mädchen Viktoria ist mit ihrer Internetbekanntschaft namens „Victor Noir“ in Paris verabredet. Victor taucht jedoch nicht an ihrem vereinbarten Treffpunkt auf und Viktoria macht sich in der „Stadt der Liebe“ auf die Suche nach ihm. Dabei lernt sie die verschiedenen Gesichter der französischen Hauptstadt kennen: Jedes Quartier ist einzigartig. Immer wieder steigt sie in die Métro, um in neuen Arrondissements auf skurrile Personen zu treffen. Sie lernt u.a. einen Taschendieb, einen Poeten, den sie immer wieder antrifft, einen Obdachlosen, einen chinesischen Koch und einen arabischen Händler kennen.
Viktorias Reise durch Paris ist so interessant, dass es auch am Ende gar nicht so schlimm ist, dass Viktor Noir der Name eines Journalisten ist, der schon seit über 100 Jahren auf dem Friedhof Père Lachaise begraben liegt. Denn dafür hat Viktoria viel erlebt und schließlich Victor Blanche, den bereist erwähnten Poeten, kennen gelernt, der möglicherweise gar nicht mehr von ihrer Seite weichen wird… So hat Paris, die Stadt der Liebe, wohl doch ihre Erwartungen erfüllt.

Das leicht verständliche Stück, in dem das Theater nach eigener Aussage versucht den Schülern die verschiedenen Kulturen in Paris mit in die Schule zu bringen, ist sehr interessant und durch viele Witze und Missverständnisse niemals langweilig anzuschauen. Hinzu kommt, dass zum Teil Schüler mit in den Auftritt eingebunden werden, was das Spiel noch interessanter und lebendiger macht.
Die 90 Minuten Spielzeit lohnen sich wirklich, um sein Hörverständnis (auch ein Muttersprachler spielt mit) zu optimieren und den Französischunterricht einmal ganz anders zu erleben.
E. Dominiak, F. Schneider
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» Seite druckenSeite zuletzt geändert am 20.06.09 14:50 Uhr