Das soziale Lernen spielt eine zentrale Rolle in der pädagogischen Arbeit des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Dies kommt nicht zuletzt durch die Formulierung "Soziale Kompetenz" im
Leitbild der Schule zum Ausdruck. Die Vermittlung von Sozialkompetenz ist eine Querschnittsaufgabe. Das bedeutet, dass soziales Lernen bei nahezu allen schulischen Angeboten des Lernens und Förderns eine Rolle spielt. Hier nur einige Beispiele:
- Fachunterricht: Durch eine Vielzahl von kooperativen Methoden lernen Schülerinnen und Schüler bereits im Fachunterricht, mit anderen zusammenzuarbeiten, Verantwortung zu übernehmen, Feedback zu geben und gemeinsam Sachverhalte zu erarbeiten und zu präsentieren.
- Arbeitsgemeinschaften: Ob im Chor oder im Orchester, beim Theaterspielen oder in der Rad-AG - immer spielt das gemeinsame Lernen und Erleben eine zentrale Rolle. Ein Musikstück oder eine Theaterszene können nur gelingen, wenn sich jede und jeder Einzelne in der Gruppe anstrengt, sich einbringt und ein Interesse an der gemeinsamen Sache entwickelt.
- grips - ich will es wissen: Das Prinzip des grips ist das gemeinsame Lernen über die Altersgrenzen und über die Fächergrenzen hinweg. Beispiele für grips- bzw. Profilkurse, in denen in besonderer Weise Sozialkompetenz erworben werden kann, sind beispielsweise das Sommer- und Wintercamp, die SOR AG oder die Gruppe GSG One World.
- Klassenrat: In den Klassen der Sekundarstufe I tagt regelmäßig der Klassenrat. An diesem nehmen alle Schülerinnen und Schüler sowie in der Regel auch zumindest einer der beiden Klassenleiter teil. Der Klassenrat ist das Forum, in dem über die Situation der gesamten Klasse gesprochen wird, die Anliegen Einzelner thematisiert werden, Probleme und Konflikte bearbeitet und gemeinsame Unternehmungen beschlossen werden.
Wichtig ist dabei, dass Schülerinnen und Schüler soziale Kompetenzen nicht nur erlernen können, sondern dass sie auch Möglichkeiten und Freiräume erleben, sich innerhalb und außerhalb der Schule als sozial kompetent zu erleben. Schülerinnen und Schüler sollen das, was sie in der Schule lernen, in ihrem schulischen und außerschulischen Alltag auch anwenden, erproben und trainieren können. Auch hierfür gibt es zahlreiche Angebote am GSG, z. B.:
- FUKS: Die FÜKse bieten Kurse für Seniorinnen und Senioren an. Sie können dabei ihre kommunikativen und ihre Vermittlungskompetenzen erproben, sie kommen mit Menschen anderer Generationen ins Gespräch und entwickeln mit ihren Teampartner/innen gemeinsam ein Konzept für das jeweilige Kursangebot.
Soziales Lernen findet natürlich auch bei vielen außerunterrichtlichen Gelegenheiten statt: Im Rahmen von Wandertagen, Klassenfahrten und internationalen Begegnungen, bei Feiern und Festen und durch die Übernahme von Aufgaben in der Klasse oder in der Schulgemeinschaft. Solche Aktivitäten dienen also keinesfalls "nur" dazu, den schulischen Stress etwas erträglicher zu gestalten oder die organisatorischen Abläufe zu optimieren. Sie sind vielmehr selbst immer wieder Anlässe für soziales Lernen.
Mit dem Angebot
Lions Quest gibt es am Geschwister-Scholl-Gymnasium ein spezielles Programm zum sozialen Lernen. Seit vielen Jahren findet in der Regel einmal jährlich eine zwei- bis dreitägige Lehrerfortbildung zum Lions Quest - Programm statt, so dass sich mittlerweile viele Lehrerinnen und Lehrer am GSG mit diesem Programm und mit den entsprechenden Methoden und Ansätzen auskennen. Diese Fortbildungsveranstaltungen werden maßgeblich unterstützt vom Lions Club Pulheim.
Ursprünglich aus den USA kommend, ist das Lions Quest - Konzept mittlerweile an europäische bzw. deutsche Gegebenheiten angepasst worden. Das Programm "Erwachsen Werden" bietet verschiedenste Methoden rund um das Thema Sozialkompetenz. Diese können in allen Klassen und Stufen zur Anwendung kommen. Es geht um Themen wie Stärkung des Selbstvertrauens, das Verhältnis zwischen dem Individuum und der Gruppe, den Umgang mit Gefühlen, die Beziehungen zu den Freunden und zu den Eltern oder auch um Fragen der Suchtprävention.
Durch die im Zuge der
Ganztagsentwicklung etablierten so genannten "freien Lernzeiten" stehen den Klassen Zeiträume zur Arbeit mit Bausteinen des Programms Lions Quest auch außerhalb des Fachunterrichts zur Verfügung. In der Klassenzeit der Stufe 5, in der EVA-Zeit in den Stufen 5 und 6, in der Blauen Lernzeit der Stufen 7 bis 9 sowie in der Oberstufen-Lernzeit können Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern Fragen des sozialen Lernens thematisieren, Konflikte besprechen, Erfahrungen jenseits von Leistungsbewertung und Notendruck sammeln und die Beziehungen zueinander gestalten.